Erarbeitung Nutzungsstrategie Altstadt gestartet

Rückblick

Wie viele andere Ortskerne ist auch die Altstadt Willisau vom Strukturwandel im Detailhandel betroffen. Durch ein verändertes Einkaufsverhalten haben es kleine Fachgeschäfte zunehmend schwer. Hinzu kommen Veränderungen bei den Wohnansprüchen, beim Freizeitverhalten oder auch im Bereich der Mobilität. Gewerbetreibende, Politik und Verwaltung sowie Grundeigentümer/-innen werden durch den Wandel stark herausgefordert. Es bestehen unterschiedliche, teils widersprüchliche Interessen. Kurz: Die Altstadt steht im Umbruch und die Rolle der Altstadt als selbstverständlicher Mittelpunkt und Identitätsort ist infrage gestellt.

 

Die historische Altstadt Willisau soll heute wie auch in der Zukunft ein lebenswerter Ort zum Arbeiten, Wohnen, Einkaufen, Besuchen oder zum Verweilen sein. Um diesem Anspruch gerecht zu werden braucht es eine gemeinsame Vision für die Zukunft und eine konkrete Strategie. Der Stadtrat hat sich zum Ziel gesetzt, Vision und Strategie gemeinsam mit den Direktbetroffenen zu erarbeiten und konkret umsetzbare Massnahmen enthalten, um das gesetzte Ziel einer lebenswerten Altstadt zu erreichen. Hierfür wurde die Arbeitsgruppe «Zukunft Altstadt Willisau» bestehend aus Vertretern aus allen Anspruchsgruppen ins Leben gerufen, welche im Auftrag der Stadt Willisau Konzepte und Ideen entwickelt.

 

Finanziert wird die Arbeit einerseits aus einem Projektbeitrag der Stadt Willisau. Andererseits erhielt das Projekt einen massgeblichen Projektbeitrag aus dem Förderinstrument der Neuen Regionalpolitik (NRP) des Kantons Luzern.

 

Erarbeitung einer Nutzungsstrategie

Die Stadt Willisau und die Arbeitsgruppe hat Unterstützung von aussen geholt: Christof Tscharland und Florian Inneman vom Raumplanungsverband EspaceSuisse begleiten die Arbeiten rund um die Altstadt. Ziel ist es, bis Ende Jahr eine Nutzungsstrategie auszuarbeiten. Sie soll die vielfältigen Interessen unter einen Hut bringen und die Altstadt fit für die Zukunft machen. Die Quadratur des Kreises? Wohin der von der Stadt initiierte Prozess führt, ist derzeit offen. Klar ist: "So wie früher" wird es nicht mehr, denn der Wandel lässt sich nicht aufhalten, wohl aber lenken.

 

Als Grundlage für die Nutzungsstrategie wird eine Stadtanalyse erarbeitet. Hierbei handelt es sich um eine Aussensicht der Experten auf die heutige Situation mit ersten möglichen Handlungsansätzen. Diese werden dann bei der Strategiearbeit aufgegriffen, diskutiert und weiterentwickelt. In diese Arbeit werden im Laufe des Jahres 2024 weitere Gruppen von Direktbetroffenen einbezogen. Ziel der Zusammenarbeit ist die Entwicklung einer Nutzungsstrategie, die von möglichst vielen Willisauerinnen und Willisauern mitgetragen werden kann. Aus der Nutzungsstrategie können dann konkrete Massnahmen abgeleitet werden, die abgestimmt auf die Verhältnisse in der Altstadt Willisau Verbesserungen für die Bevölkerung, das Gewerbe/die Gastronomie und die Touristen beinhalten. Die Nutzungsstrategie sollte bis Ende 2024 vorliegen.

 

Die Arbeiten sind gestartet

Ende Februar 2024 haben Experten von Espace Suisse gemeinsam mit Mitgliedern der Arbeitsgruppe einen Augenschein vor Ort vorgenommen. Besichtigt wurden die für die Analyse relevanten Gassen, Plätze und Liegenschaften. Zudem fand ein Gespräch mit der Arbeitsgruppe statt, um das Wissen und die Erfahrungen in den Prozess zu integrieren. Die Experten haben einen positiven Eindruck gewonnen. Nicht selten werden sie erst gerufen, wenn der Strukturwandel schon sehr weit fortgeschritten ist und vor Ort eine gewisse Ratlosigkeit und Ohnmacht besteht. Davon spürt man in Willisau und in der von der Stadt eingesetzten Arbeitsgruppe allerdings nichts: Hier engagieren sich Menschen von in- und ausserhalb der Altstadt, die sich sowohl der Problemlage bewusst sind als auch konkrete Massnahmenideen haben. Auch wenn die Zielvorstellungen der Mitglieder derzeit nicht widerspruchsfrei sind: Allen gemeinsam ist: das Städtli liegt Ihnen am Herzen.

 

Nach dem Besuch vor Ort und allfälligen weiteren Recherchen wird ein Bericht abgegeben, welcher die Aussensicht der Experten darstellt. Aufbauend auf diesen Grundlagen wird die Nutzungsstrategie mit Akteurinnen und Akteuren vor Ort erarbeitet. Daraus ergeben sich priorisierte Massnahmen, Zuständigkeiten für die Umsetzung sowie eine groben Kostenschätzung.


 

Stellungnahmen von Mitgliedern der Arbeitsgruppe «Zukunft Altstadt»

Die 13 Mitglieder der Arbeitsgruppe «Zukunft Altstadt» arbeiten unter der Leitung von Stadtpräsident André Marti engagiert für die Zukunft unserer Altstadt. Folgende Personen arbeiten mit: Pius Büchli, Beatrix Grüter (Vertretungen Liegenschaftseigentümerschaften), Barbara Hodel, Thomas Schweisser (Vertretungen Detailhandel), Michael Renggli, Barbara Wirz (Vertretungen Gastronomie), Silvio Ludwig, Stefan Tolusso (Einwohner/innen Altstadt), Raymond Hurschler, Zeliya Schär (Einwohner/innen ausserhalb Altstadt), Corinne Müller (Willisau Tourismus) und Esther Peter-Dossenbach (Katholische Kirchgemeinde).

 

Zum aktuellen Stand der Arbeiten und ihrer Motivation äussern sich drei der 13 Mitglieder:

 

«Ich freue mich, dass unsere Arbeitsgruppe durch Espace Suisse unterstützt wird und uns erfahrene Fachleute bei den nächsten Schritten zu einer Nutzungsstrategie für die Altstadt begleiten. Durch ihre vielfältigen Erfahrungen aus anderen Städten bin ich überzeugt, dass wir das Potenzial des Städtli voll ausschöpfen können. Für mich ist das Ziel, das Städtli zu einem lebendigen und grünen Dorfplatz für alle Anspruchsgruppen zu entwickeln und durch ein innovatives und ansprechendes Angebot seine Attraktivität und die Aufenthaltsqualität zu steigern.»

 

Zeliya Schär

«Als Geschäftsinhaber mitten in der Altstadt Willisau, liegt mir ein lebendiger und attraktiver Ortskern sehr am Herzen. Mit dem Support von Espace Suisse werden wir dieses Ziel auch erreichen können. Daher engagiere ich mich sehr gerne in der Arbeitsgruppe für eine zukunftsorientierte Lösung.»

 

 

Michael Renggli

«Endlich geht es einen Schritt weiter mit dem Projekt “Zukunft Altstadt Willisau”. Den Status Quo kennen wir seit Jahrzehnten, aus meiner Sicht hat sich trotz der Gassensanierung kaum etwas verändert. Ich freue mich auf die konkreten Vorschläge bis Ende Jahr. Dann wird sich zeigen, wohin sich unser Städtli entwickelt. Vielleicht wird die Flanierzone dann zu dem, was ihr Name verspricht.»

 

Stefan Tolusso

Bei Fragen oder für weitere Informationen wenden Sie sich an Stadtpräsident André Marti (Telefon 041 972 63 53 / andre.marti@willisau.ch)

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